Werdegang
Im Juli 1959 wurde ich als einziges Kind meiner Mutter in Seligenstadt bei Frankfurt geboren.
Noch im Kleinkindalter ließen meine Eltern sich scheiden.
Meine Mutter war eine Vollzeit-arbeitende Frau mit geringem Verdienst.
Erzogen hat mich meine Großmutter, die mit uns zusammen in einer 2-Zimmer-Sozialwohnung lebte.
Diese Zeit hat mich sehr geprägt.
Ich weiß, was es heißt, wenn das Geld knapp ist.
Ich weiß, was es für eine Mutter bedeutet, allein-erziehend zu sein.
Ich weiß, was es für ein Kind bedeutet, ohne Vater groß zu werden.
Meine Schullaufbahn verlief durchaus nicht geradlinig.
Ich bin ein Spätentwickler. Erst nach dem 8. Schuljahr wechselte ich auf eine Berufs-Fachschule,
um dann schlussendlich über das Fachabitur an einem Technischen Gymnasium
die Technische Universität in Darmstadt besuchen zu können.
Meine Schwächen sind klar: Fremdsprachen und Rechtschreibung.
Ich bin unendlich froh, dass auf dem PC Rechtschreibprüfungsprogramme drauf sind:
ich wäre sonst verloren.
An der Uni in Darmstadt lernte ich bis zum Umfallen.
Meine Stärken liegen in der Physik, in Mathe und im logischen Denken.
Wie stolz ich auf meinen Diplom-Ingenieurs-Titel war, kann man sich kaum vorstellen.
Direkt aus dem Hörsaal wurde ich von Siemens angeworben und war in einem Team, das Großrechner entwickelte.
Das war phantastisch: am Puls der Zeit und zusammen mit Menschen, die die gleiche Leidenschaft hatten.
Über die Jahre gab es mehrere Stationen an unterschiedlichen Orten in Deutschland.
Zeitweise war ich auch in Asien unterwegs und immer unter Strom.
Am Ende hatte ich die Kostenverantwortung der Fertigung in einem Unternehmensbereich bei Infineon.
Bis wir von Intel aufgekauft wurden.
Die andere Unternehmenskultur, in meinen Augen verrückte Entscheidungen und nicht nachvollziehbare Strategien
führten dazu, dass ich mich nicht mehr mit meiner Arbeit identifizieren konnte und jede Freude daran verlor.
Zu dieser Zeit trafen Heike und ich die Entscheidung, in unserem Alter da zu sein, wo wir gerne leben möchten
und haben das Grundstück in Adolzhausen gekauft, das wir dann über die Jahre sanieren wollten, bis ich in Rente gehe.
Ereignisse haben sich dann überschlagen und wir zogen viel früher hier her, als gedacht.
Und sind froh, dass wir den Mut dazu hatten.